20. VR-Talentiade – Eine Notlösung als Lichtblick
Die Notlösung, den Wettbewerb in einfacher Form für Vereine auszuschreiben und zu Regionalfinals hinzuführen, erwies sich für die meisten Kinder als Highlight der trüben Saison. 1.130 Kinder kamen so wenigstens zu irgendeinem Wettkampf. Und die vier Regionalfinals zeigten nicht nur spannende, sondern auch hochklassige Wettkämpfe, die für die Zukunft Hoffnung machen.
„Challenges“ als Wegbereiter
Auch im zweiten Pandemie-Frühjahr war für die vielen Leichtathletik-Kinder wieder nicht viel los. Einem kurzen Hoffnungsschimmer im März folgte die dritte Welle mit einer Vereinspause bis Pfingsten. Immerhin konnten mit der Street Speed Challenge und der Track Speed Challenge von Seiten der Leichtathletik Baden-Württemberg Angebote gemacht werden, die mit wachsender Nähe zur Bahnleichtathletik immer mehr Vereine und Kinder anzogen.
Während die Stadien noch geschlossen waren, lief mit Street Speed ein Wettbewerb für draußen. Viele Trainerinnen und Trainer ließen es sich nicht nehmen, für ihre Kinder wenigstens die einfachen Sprint- und Sprungwettbwerbe, wie Sternsprint oder Kreuzsprung, auf der Straße oder dem freien Feld zu organisieren. Über 600 Kinder und Jugendliche kamen so in den Ergebnislisten zusammen.
Fortgesetzt wurde das Ganze nach Rückkehr auf die Tartanbahn mit der BWLA Track-Speed-Challenge, einem Schnelligkeitswettbewerb fürs Training mit Sprintstrecken, der den Übergang zu den Wettkämpfen bieten sollte. Nachdem es lange Zeit ruhig gewesen war, trafen zum letzten Wettbewerbswochenende hin die großen Meldungen ein. Mit über 800 Teilnehmern wurde die Teilnehmerzahl des Vorgängers noch einmal um 200 große und kleine Athleten übertroffen. Mit Feuereifer setzten die beteiligten Vereine den Trainingswettbewerb um, der für die Jugendlichen aus zwei kurzen Sprints, dem 5er-Sprung und Kugelschocken, für die Kinder aus den Sprints, Standweitsprung und Medizinballstoß bestand. Dabei zeigte sich auch, wer am meisten nach Wettbewerben aller Art „dürstete“ und einfach zu kurz gekommen war: Fast 80 Prozent der Teilnehmer stammten aus den Altersklassen U14 und jünger. Die meisten Teilnehmer konnten dabei die Stuttgarter Kickers erreichen, die sage und schreibe 135 Kinder und Jugendliche der Jahrgänge 2003 bis 2013 an den Start brachten. Ebenfalls in großer Besetzung folgte die LG Hohenlohe mit 84 und die LG Baar mit 74 Personen.
VR-Talentiade bietet mal wieder „Wettkampffeeling“
Die großen Einschränkungen und Auflagen beim Wettkampfbetrieb sorgten auch nach Pfingsten dafür, dass wie befürchtet die „schwer kontrollierbaren“ Kinder fast komplett außen vor blieben. Um wenigstens ein bisschen Wettkampf-Feeling und Ansporn zu retten, wurde die VR-Talentiade kurzfristig in ein Vereinsmodell umgemünzt, an dem sich Vereine mit U12- und U10-Teams mit Wettkämpfen innerhalb des Vereins beteiligen konnten. Die eingereichten Ergebnisse wurden in tagelanger Kleinarbeit in Ranglisten für die verschiedenen Altersklassen und Teams umgerechnet.
Doch die Mühe lohnte sich: Am Ende hatten 35 Vereine einen entsprechenden Wettkampf ausgerichtet und 1.130 Kinder in die Wertung eingebracht, die mit diversen Preisen aus dem Bestand der VR-Talentiade versorgt wurden. Die jeweils besten zwei U12-Teams jeder der vier Regionen durften sich über einen 150-Euro-Scheck für Sportgeräte freuen: Im Südwesten waren das der TB Löffingen und die LG Radolfzell, im Nordwesten die LG Kurpfalz und der DJK Hockenheim, im Nordosten die LG Hohenlohe und die SportVgg Holzgerlingen und im Südosten der SSV Ulm 1846 und der SV Jungingen.
Und die Vereine waren sehr zufrieden: „Den Kindern hat es riesigen Spaß bereitet. Endlich mal wieder ein wenig Wettkampffeeling für unsere jüngeren Athleten, die bislang gar nicht zum Zuge kamen“, war das Fazit von Claudia Schäfer, die das Ganze für die DJK Hockenheim organisierte und den Ton aller Ausrichter traf: „Herzlichen Dank für diese tolle Möglichkeit.“
Spannende Regionalfinals
Nicht nur ein bisschen Wettkampf-Feeling gab es dann zum Abschluss bei den vier Regionalfinals für die U12: Mit Einmarsch, Kampfrichtern, Fotografen, Musik und großer Siegerehrung wurde für die qualifizierten Kinder, die Top 100 der jeweiligen Region, in Erbach, Dielheim, Renningen und Denzlingen allerhand aufgefahren, was sie so lange vermisst hatten. Auch die Zuschauerkulisse mit vielen Elternteilen und Geschwistern, die sich zu dem Zeitpunkt im Jahr nur registrieren mussten, trug ihren Teil zur tollen Stimmung bei. Die Kinder dankten es mit tollen Leistungen, die für die nähere Zukunft doch nicht ganz so schwarz sehen lassen. Und wurden dafür reichlich belohnt: Urkunden und Preise für alle, Medaillen für die besten Acht und besondere Siegerpreise für die jeweiligen Sieger, die sich auf das 2022 anstehende Event der Volks- und Raiffeisenbanken bzw. auf die U14-Nachwuchs-Camps der Leichtathletik Baden-Württemberg freuen dürfen.
Den ausrichtenden Vereinen gebührt großer Dank, dass sie schon zu „ungewisseren“ Zeiten ihre Bereitschaft zur Ausrichtung der Finals bekundet und diese dann auch mustergültig durchgeführt haben. Und herzlichen Dank an die baden-württembergischen Volks- und Raiffeisenbanken, die auch im zweiten Corona-Jahr zu ihrem Sponsoring stehen und uns helfen, diese schwierige Zeit zu überbrücken und zu gestalten.