WM-Norm für Tim Nowak, Bestleistung für Manuel Eitel
Nach zehn Disziplinen war die gute Laune zurück. Was hatte Tim Nowak gehadert nach Tag eins und seinen 400 Metern in 50,16 Sekunden, die ihn viele wertvolle Punkte gekostet hatten. Doch an Tag zwei nutzte er die letzte Disziplin für ein Happy End: Mit neuer Bestleistung von 4:20,66 Minuten rannte er über 1.500 Meter noch vor bis auf Rang sieben des Weltklasse-Feldes und überbot mit 8.209 Punkten um neun Zähler die WM-Norm für Doha (Katar). Zur Bestmarke fehlten nur 20 Punkte.
„Jetzt bin ich happy“, stellte Tim Nowak fest. Auch wenn er gleich vorrechnete, was möglich gewesen wäre mit ein, zwei Höhen mehr im Hochsprung (2,00 m) oder Stabhochsprung (4,80 m). „Meine Stärken konnte ich gar nicht richtig ausspielen“, fand der 23-Jährige, „sonst wäre ich gleich bei 8.300 oder 8.400 Punkten gewesen.“ Der Wendepunkt war der Diskuswurf gewesen, wo er mit 47,27 Metern eine neue Bestleistung geworfen hatte. „Das war ein Traum!“
Traumhaft verlief der Zehnkampf lange auch für Manuel Eitel: Der 22-Jährige überzeugte bei seinem Debüt unter anderem mit der zweitschnellsten 100-Meter-Zeit aller Teilnehmer von 10,41 Sekunden sowie mit Bestmarken im Kugelstoßen (14,64 m), über 400 Meter (48,52 sec) und im Hochsprung (2,00 m). So übernachtete er in Österreichs „Mehrkampf-Mekka“ sogar auf Rang fünf.
In den letzten vier Disziplinen aber konnte er noch nicht ganz mit der Weltklasse mithalten. Nach 4:50,48 Minuten über 1.500 Meter hatte er 8.128 Punkte auf dem Konto – aus der lange greifbaren WM-Norm wurde nichts. „Mit dem neunten Platz bin ich sehr zufrieden“, stellte er fest, „mit den Punkten nicht. Aber jetzt weiß ich, dass ich 8.250 oder 8.300 Punkte machen kann. Das ist jetzt mein Ziel für die U23-EM!“
Mathias Brugger konnte in vielen Disziplinen in etwa seine Leistungen aus dem Vorjahr bestätigen, als er in Götzis seine Bestmarke auf 8.304 Punkte gesteigert hatte. Eine durchaus positive Überraschung, wenn man bedenkt, dass er in den vergangenen Monaten viel Zeit in das Studium und auch in die Hochzeitsplanung mit Freundin Maria investiert hatte. Dann aber kam der Diskuswurf, in dem der 47-Meter-Werfer nur 40,55 Meter erzielte und mehr als 100 Punkten liegen ließ. Am Ende standen 8.060 Punkte und Rang elf zu Buche.
„Es war ein wichtiger Wettkampf“, befand Mathias Brugger, „mein drittbester 8.000er.“ Der auch für die Challenge-Wertung des Weltverbands IAAF und damit für die WM-Qualifikation eine Rolle spielen könnte. Denn ebenso wie Tim Nowak hat er nun bereits zwei Zehnkämpfe auf dem Konto, der dritte der Saison soll am 29./30. Juni in Ratingen folgen. Und wer in drei Zehnkämpfen der Challenge-Reihe weltweit die meisten Punkte gesammelt hat, erhält eine Wild Card für die Weltmeisterschaften in Doha. Die Norm für diese Titelkämpfe haben in Götzis neben Tim Nowak auch die weiteren Deutschen Niklas Kaul aus Mainz (8.336 Pkt) auf Platz vier und Kai Kazmirek aus Koblenz (8.224 Pkt) auf Platz sechs überboten. Es bleibt spannend im deutschen Zehnkampf!
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